Wer ein Motorrad fährt, kennt das Gefühl: Der Klang des Motors, der Geruch von Benzin, die Freiheit, die mit jeder Fahrt einher geht – pure Leidenschaft. Damit diese Freude lange erhalten bleibt, ist eine regelmäßige Motorrad Wartung unverzichtbar. Wer sich regelmäßig um Ölstand, Zündung, Vergaser & Co. kümmert, verlängert nicht nur die Lebensdauer des Motors, sondern sorgt auch für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Viele Klassiker benötigen mehr Pflege als moderne Maschinen, lassen sich dafür aber auch oft selbst warten. In diesem Beitrag findest du die wichtigsten Wartungspunkte für dein Motorrad, inklusive hilfreicher Tipps und Empfehlungen für dein Wartungsintervall.
1. Ölstand und Ölwechsel beim Motorrad
Das Motoröl erfüllt mehrere Aufgaben: Es schmiert die beweglichen Teile, schützt vor Korrosion, transportiert Hitze ab und verhindert Ablagerungen. Deshalb ist es entscheidend, den Ölstand regelmäßig zu kontrollieren – am besten vor längeren Touren oder nach Standzeiten.
Wie oft sollte das Öl gewechselt werden?
Je nach Motorradtyp und Einsatz (z. B. Stadtverkehr, Autobahn, Offroad) sollte der Ölwechsel etwa alle 5.000 bis 10.000 Kilometer oder mindestens einmal jährlich erfolgen. Achte dabei auf die Vorgaben deines Herstellers.
Ölfilter nicht vergessen:
Beim Ölwechsel immer auch den Ölfilter tauschen. Er filtert Rückstände und Schmutz aus dem Öl und sorgt so für gleichbleibend hohe Schmierleistung.


2. Zündkerzen prüfen und wechseln
Zündkerzen sind entscheidend für eine effiziente Verbrennung. Verschlissene oder verschmutzte Zündkerzen führen zu Startproblemen, unruhigem Leerlauf und Leistungsverlust.
Empfehlung:
Sichtprüfung alle 5.000 Kilometer, Wechsel spätestens nach 10.000 bis 20.000 Kilometern – je nach Modell und Zündkerzentyp. Moderne Iridium-Zündkerzen halten oft länger, sollten aber dennoch regelmäßig überprüft werden.

3. Vergaser oder Einspritzung warten
Während viele ältere Motorräder noch mit Vergasern ausgestattet sind, verfügen moderne Bikes über Einspritzanlagen. Beide Systeme sorgen für das richtige Luft-Kraftstoff-Gemisch – und beide können Probleme verursachen, wenn sie vernachlässigt werden.
Wartungstipps:
Vergaser: Nach längerer Standzeit reinigen (z. B. per Ultraschall) und korrekt einstellen.
Einspritzung: Sensoren, Drosselklappe und Leerlaufregler regelmäßig auf Sauberkeit und Funktion prüfen.
4. Antriebskette reinigen, schmieren und spannen
Die Motorradkette überträgt die Antriebskraft vom Motor zum Hinterrad. Eine schlecht gepflegte Kette kann reißen oder Schäden an Ritzel und Kettenrad verursachen.
Wartungsintervall:
Alle 500 bis 1.000 Kilometer Kette reinigen und mit geeignetem Kettenspray schmieren. Prüfe auch die Spannung – sie darf nicht zu locker, aber auch nicht zu straff sein.
Wir empfehlen:
Bei modernen Motorrädern mit Kardanantrieb oder Zahnriemen entfällt diese Wartung weitgehend – aber auch hier lohnt sich ein gelegentlicher Check.
5. Bremsen und Bremsflüssigkeit kontrollieren
Bremsbeläge und -scheiben gehören zu den sicherheitsrelevanten Komponenten und müssen regelmäßig geprüft werden. Abgefahrene Beläge oder verzogene Scheiben können die Bremsleistung drastisch verschlechtern.
Bremsflüssigkeit:
Sie zieht im Laufe der Zeit Feuchtigkeit an – was den Siedepunkt senkt und zu Ausfällen führen kann. Deshalb sollte sie mindestens alle zwei Jahre ersetzt werden. Bei sportlichem Einsatz auch früher.
6. Reifendruck, Profil und Alter prüfen
Die Reifen sind die einzige Verbindung zwischen dir und der Straße. Ihr Zustand beeinflusst Fahrverhalten, Sicherheit und Komfort.
Was ist zu prüfen?
Luftdruck: Regelmäßig kontrollieren und anpassen
Profiltiefe: Mindestens 1,6 mm (empfohlen: über 2 mm vorne, 3 mm hinten)
Alter: Reifen älter als 6 Jahre sollten auch bei gutem Profil ersetzt werden
7. Batterie und Elektrik im Blick behalten
Ohne eine funktionierende Batterie startet kein Motorrad. Besonders bei Saisonfahrern, die ihr Bike im Winter abstellen, ist ein Batteriecheck Pflicht.
Wir empfehlen:
Batterie alle paar Wochen nachladen oder ein Erhaltungsgerät verwenden
Elektrik prüfen: Funktionieren Blinker, Licht, Hupe und Bremslicht zuverlässig?
Sicherungen und Steckverbindungen auf Korrosion kontrollieren
8. Schrauben und Verbindungen regelmäßig prüfen
Vibrationen beim Fahren können sich mit der Zeit auf Schraubverbindungen auswirken. Auch Witterungseinflüsse oder unsachgemäße Lagerung können Schrauben lockern oder beschädigen.
Wir empfehlen:
Wichtige Schrauben – insbesondere an Lenker, Bremsen, Fußrasten, Auspuff oder Verkleidung – regelmäßig kontrollieren und ggf. mit dem Drehmomentschlüssel nachziehen.
Unser Spezial-Tipp: Wartungsplan erstellen und dokumentieren
Ein übersichtlicher Wartungsplan für dein Motorrad hilft dir, Serviceintervalle im Blick zu behalten und keine Maßnahme zu vergessen. Ob handschriftlich, in einer App oder in einer Excel-Tabelle – das Wichtigste ist, dass du Notizen zu Datum, Laufleistung und durchgeführten Arbeiten festhältst.
Vorteil:
Du schützt nicht nur dein Bike, sondern erhöhst auch den Wiederverkaufswert durch eine lückenlose Dokumentation.
Fazit: Wer sein Motorrad pflegt, fährt sicherer und länger
Regelmäßige Motorrad Wartung ist keine lästige Pflicht, sondern ein zentraler Bestandteil verantwortungsbewusster Fahrweise. Sie verlängert nicht nur die Lebensdauer deines Motorrads, sondern erhöht auch deine Sicherheit im Straßenverkehr. Mit etwas technischem Verständnis und dem richtigen Werkzeug kannst du viele Wartungsarbeiten selbst durchführen – und dabei sogar Geld sparen. Gute Pflege zahlt sich aus – für dich und dein Motorrad!